AFS Methode
Die AFS-Methode wurde entwickelt, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass legasthene und dyskalkule Menschen eine andere Informationsverarbeitung haben. Diese macht sich lediglich beim Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens bemerkbar. Und führt zu einer anderen Lernfähigkeit. Bei dieser speziellen Methode soll den Menschen mit Schreib-, Lese- oder Rechenproblemen eine individuelle Förderung ermöglicht werden, die das pädagogisch-didaktische Handeln besser beschreibt und so planbarer für das Kind wird. Diese Methode leistet so einen Beitrag zur Professionalisierung in der Begleitung legasthener Menschen.
Umfassende Methode:
Die AFS-Methode wird als umfassend bezeichnet, da in allen Bereichen, in denen legasthene/dyskalkule Menschen Schwierigkeiten haben, eine gezielte und individuelle Förderung erfolgt. Das Training nach der AFS-Methode enthält drei Schwerpunkte, auf die sich die Fördermaßnahmen beziehen:
Aufmerksamkeit
Die differente Aufmerksamkeit oder auch Unachtsamkeit beim Lesen und Schreiben führt beim legasthenen Kind dazu, dass es die von ihm erwarteten Leistungen nicht erbringen kann.
Viele Fehler entstehen dadurch, dass gleichzeitiges Denken und Handeln nur schwer oder gar nicht möglich ist. Daraus resultieren Wahrnehmungsfehler, die fälschlicher Weise für Rechtschreibfehler gehalten werden.
Oberstes Ziel ist es also, das Denken und Handeln zusammenzuführen.
Funktion
Die Funktionen, oder auch Sinneswahrnehmungen sind bei legasthenen Kindern different.
Eine andere Wahrnehmung und sehr schnelle Gedankengänge hindern sie daran, sich problemlos mit Symbolen auseinanderzusetzen.
Da nicht alle Teilbereiche betroffen sein müssen, ist es wichtig herauszufinden, welche Sinneswahrnehmungen different sind.
Optische Differenzierung:
Ist die Leistung, Gleiches und Ungleiches zu erkennen und auseinander zu halten.
Optisches Gedächtnis:
Ist die Leistung, Gesehenes zu behalten, abzuspeichern und bei Bedarf wiederzugeben.
Optische Serialität:
Ist die Leistung, optische Eindrücke der Reihe nach ordnen zu können.
Akustische Differenzierung:
Ist die Leistung, aus dem Gehörten bestimmte Wörter herauszuhören, oder ähnlich klingende Wörter zu unterscheiden
Akustisches Gedächtnis:
Ist die Leistung, Gehörtes zu behalten, abzuspeichern und bei Bedarf wiederzugeben.
Akustische Serialität:
Ist die Leistung, in einem Satz zu hören, welches Wort zuerst gesprochen wurde.
Raumorientierung:
Ist die Leistung, das Raum- und Zeitgefüge, sowie Größen und Einheiten einzuschätzen.
Körperschema:
Ist die Leistung, den eigenen Körper (Rechts - Links - Unterscheidung) einzuschätzen.
Symptom:
Das Symptomtraining ist das Arbeiten an der Rechtschreibung allgemein. Das Erlernen und Vertiefen geschieht hier langsam und kontinuierlich. Im Einklang mit der gleichzeitigen Steigerung der Aufmerksamkeit und Schärfung der Sinneswahrnehmungen. Es wird mit allen Sinnen gelernt. Begreifen bedeutet auch angreifen und so lernen viele legasthene Kinder besser, wenn man es ihnen ermöglicht, Buchstaben und Wortbilder auch dreidimensional zu erarbeiten.
Eine individuelle Fehlerliste wird erstellt und in drei Stufen bearbeitet:
WORTBILD – WORTKLANG – WORTBEDEUTUNG
Zeit und viel Lob, auch für kleine Fortschritte, sind wichtige Bestandteile für erfolgreiches, motiviertes Lernen.